Lachen
Kinder wollen lachen, weil es ein gutes Gefühl erzeugt und das Lernen erleichtert. Dafür strengen sie sich auch gerne an. Positive Gefühlszustände können auf verschiedene Weise erreicht werden, z. B. durch Zugehörigkeit (soziale Akzeptanz, positiver Selbstwert, Freundschaft), Kompetenz (Neugier, Wissen, Erfolg) und Unabhängigkeit (Selbstvertrauen, Mitbestimmung). Sie können aus eigenem Antrieb oder von aussen wirkend motiviert sein. Kinder in diesem Alter bewegen sich gern und definieren sich oft über die Bewegung: «Ich kann schnell rennen». Deshalb ist es wichtig, dass sie diesbezüglich im Alltag, in der Schule und im Dojo möglichst viele positive Gefühlszustände erleben können.
Lernen
Lernen heisst: Wissen (z. B. Karate-Begriff), eine Handlungsweise (z. B. Mokuso) oder eine motorische Fertigkeit (z. B. Kata) aneignen. Lernen kommt durch die Aufnahme von Informationen aus der Umwelt über die verschiedenen Sinne zustande. Diese Informationen können bewusst oder unbewusst wahrgenommen werden. Das Gehirn (Abbildung) hat eine limitierte Verarbeitungskapazität für bewusst Wahrgenommenes. Deshalb müssen die lernrelevanten Informationen über die Aufmerksamkeitssteuerung ausgewählt werden. Durch häufiges Üben gefestigte Informationen werden im Gehirn weiterverarbeitet und schliesslich im Langzeitgedächtnis gespeichert. Die Hirnstrukturen von Kindern sind ideal vorbereitet für das (motorische) Lernen. Gerade im Bereich der Koordination eignen sich Kinder vieles durch Anknüpfen an Bekanntes (assoziatives Lernen) oder Nachahmungslernen an.
Leisten
Kinder möchten Aufgaben oder Anforderungen erfolgreich bewältigen. Sie sind leistungsbereit und wollen beispielsweise schnell rennen, eine Rolle vorwärts schön ausführen, die Regeln für ein Spiel kennen, usw. Bei jüngeren Kindern steht Leisten im Zusammenhang mit Neugier, Interesse und Freude. Sie gehen davon aus, für alles, was sie tun möchten, entsprechende Fähigkeiten zu besitzen. Sie tendieren dazu, Fähigkeit mit Anstrengung gleichzusetzen. Sie sind an ihrer persönlichen Leistung interessiert und messen sich v. a. mit sich selbst (Leistungsverbesserung über eine Zeitspanne). Da sich verschiedene Fähigkeiten und Fertigkeiten schnell entwickeln, ist dieser vergleichende Aspekt sehr erfreulich. Jüngere Kinder verfügen meistens über ein gutes Selbstvertrauen. Bei älteren Kindern steht Leisten zusätzlich im Zusammenhang mit Erfolg und dem Leistungsvergleich mit Gleichaltrigen. Durch diesen sozialen Vergleich lernen sie, Fähigkeit und Anstrengung voneinander zu unterscheiden. Sie wissen, dass sie durch Üben nicht alles erreichen können.
Feedback
Um einen Unterricht erfolgreich zu planen und durchzuführen ist ein regelmässiges Reflektieren unabdingbar. Foto: Assistenz-Trainer Tim Abel beim Beantworten der Fragen nach der ersten Trainingslektion.