Die Tests (Gürtelprüfungen) dienen dazu Entwicklungsschritte zu beurteilen. Immer individuell und altersgerecht. Bewertet werden die erreichten motorischen Fortschritte, die Verbesserung der koordinativen Fähigkeiten (Gleichgewicht, Reaktion, Orientierung, Differenzierung, Rhythmisierung), kognitive Fähigkeiten, physische (Kraft, Schnelligkeit, Ausdauer, Beweglichkeit)und sozial-emotionale Kompetenzen.

Grundsätzlich werden pro Jahr zwei Prüfungen (Juni, November) durchführt. Für Dan-Kandidaten stehen ebenfalls zwei Daten zur Verfügung.

Bei den Prüfungen 18plus (zusätzlich Absolventen mit entsprechend schulischer Voraussetzung) geht der Raster von Wissen, Verstehen, Anwenden, Analysieren bis Beurteilen. Alle Lernziele sind Teil des Unterrichts. Beim Thema Allgemeines Wissen wird das Thema frühzeitig bekannt gegeben. Die Theorieprüfungen können im Multiple Choice (Mehrfachauswahl, bei der zu einer Frage mehrere vorformulierte Antworten zur Auswahl stehen) Verfahren und/oder offenen Fragen durchgeführt werden.

Prüfungen bei Kindern:

Es gibt verschiedene Gründe, warum ein Kind das Prüfungsniveau noch nicht erreicht hat:

  1. Eventuell erscheint das Kind nicht regelmässig genug zum Training. Dies zeigt sich in Unsicherheit (welche Technik muss ich machen, Ablauf der Kata).
  2. Das Kind erscheint zwar regelmässig zum Training, lässt sich aber ablenken und nimmt so zu wenig aus dem Training auf . Wer mit dem Kopf (Konzentration) und dem Herz (Motivation) nicht dabei ist, macht keine Fortschritte!
  3. Je höher der Gurt, desto mehr Training ist erforderlich, um das Niveau zu erreichen. Es wird also immer anspruchsvoller. Was letztes Mal noch gereicht hat, reicht dieses Mal nicht mehr.
  4. Das Kind hat die körperlichen Voraussetzungen noch nicht (Alter, Entwicklungsstand), um die nötige Körperspannung und Geschwindigkeit zu erzeugen (physische Substanz).
  5. Das Kind hat die körperlichen Voraussetzungen noch nicht (Alter, Entwicklungsstand), um die Techniken korrekt auszuführen (Koordinative Fähigkeiten).

Grundsätzlich kann jedes Kind Karate lernen, bei manchen dauert es einfach ein bisschen länger, bis zum nächsten Gurt. Da ist Durchhaltewillen gefragt.

Sabine Riemenschneider-Wüsten erläutert, anlässlich einer J+S-Veranstaltung, die fünf koordinativen Fähigkeiten